Was machen Ingenieure/innen für Werkstoff­technik?

Ingenieure/innen im Bereich der Werk­stoff­technik beschäf­tigen sich mit der Unter­suchung, Prüfung, Ent­wick­lung und Ver­besse­rung von Materia­lien und Ver­bund­werk­stoffen. Sie arbeiten auch in Berei­chen wie Quali­täts­siche­rung, Maschinen­ent­wick­lung für die Her­stellung dieser Materia­lien sowie im techni­schen Ver­trieb. Die Ver­füg­bar­keit moderner Werk­stoffe ist ent­scheidend für die Indus­trie, da neue Technolo­gien ohne ent­sprechen­de Materia­lien kaum voran­getrie­ben werden können. Für jede Anwen­dung und jedes tech­nische Gerät gibt es den optima­len Werk­stoff – sei es leicht­gewich­tiges Alumi­nium oder Kohle­faser für den Flug­zeug­bau oder stahl­harte Materia­lien für Brücken­konstruk­tionen oder Pipe­lines.

 

Es ist daher das Ziel von Ingenieuren/innen im Bereich der Werk­stoff­technik, durch gezielte Beein­flus­sung bzw. Ver­ände­rungen der Eigen­schaften ausge­wählter Materia­lien diese best­mög­lich einzu­setzen. In diesem Zusammen­hang spielt Nano­techno­logie eine bedeu­tende Rolle: Sie ermög­licht es, Eigen­schaften auf atomarer bzw. moleku­larer Ebene zu ver­ändern und zu optimie­ren. Bei Konstruk­tion und Ferti­gung arbeiten sie eng mit Fach­kräf­ten zusammen, um sicher­zustellen, dass sorg­fältig ausge­wählte Werk­stoffe effek­tiv einge­setzt werden können.

 

Die Qualitäts­siche­rung umfasst ver­schie­dene Test­ver­fahren je nach Art des Materi­als wie chemi­sche Tests etc., deren Ergeb­nisse wich­tige Vor­gaben bei der Berech­nung von Bau­teilen sind. Im Bereich Metallur­gie befassen sich Ingenieure/innen mit der Her­stellung und Ver­arbei­tung von Metal­len und Legierun­gen, von tradi­tionel­len schmelz- und pulver­basier­ten Ver­fahren bis hin zu High­tech-Lösungen für die moderne Stahl-, Aluminium- oder Kupfer­industrie. Im Bereich der Dental­techno­logie arbeiten sie an zahn­medizi­nischen Werk­stoffen und Ver­fahren für Zahn­ersatz wie Kronen, Brücken, Implan­tate oder Total­prothe­sen. Sie analy­sieren auch Materia­lien und Ver­fahren im dentalen Geräte­bau.

 

Bei Schadensforschung untersuchen Ingenieure/innen mit wissen­schaft­lichen Methoden die Ursachen von Schäden. Dabei ent­wickeln sie Vor­schläge zur Vor­beugung von Schäden durch Ver­besserung der Konstruk­tion, andere Wahl des Materials etc., was vor allem im Patent­wesen rele­vant ist. Unfall­ver­hütung spielt eine große Rolle bei einer Tätig­keit in tech­nischen Über­wachungs­anstalten: Neue Anlagen werden auf ihre ein­wand­freie Funktions­weise über­prüft sowie Sicher­heits­vor­gaben einge­halten.

 

Ein abgeschlossenes Studium im Bereich Werk­stoff­wissen­schaft / -technik / Material­wissen­schaft wird voraus­gesetzt. Führungs­positionen erfor­dern meist ein Master­studium. Weiter­bildung hilft dabei, das Wissen aktuell zu halten (z. B. in den Berei­chen Werk­stoff­technik, Physik) bzw. sich an neue Entwick­lungen anzu­passen. Der Trend intelli­gente Materia­lien in tech­nische Anwen­dungen einzu­binden kann eben­falls ein wich­tiges Weiter­bildungs­thema sein.