Wie wird man Informatiker/in?

Ein/e Informatiker/in beschäftigt sich haupt­säch­lich mit der Ent­wick­lung und Ver­besse­rung von Soft- und Hard­ware sowie generell mit dem Bereich Informa­tions­technik, kurz IT. Dabei arbeitet er mit komplexen Steuerungs- und Informa­tions­systemen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Bereiche der Infor­matik gleich sind. Statt­dessen kann die Infor­matik in theore­tische Infor­matik, prak­tische Infor­matik, tech­nische Infor­matik und ange­wandte Infor­matik unter­teilt werden.

 

Die Ausbildung zum/r Informatiker/in kann ver­schie­dene Wege nehmen. Man kann bereits während der Schul­zeit einen Schwer­punkt auf das Fach legen und so Grund­kennt­nisse in IT erlangen. Eine weitere Möglich­keit besteht darin, eine Lehre im Bereich der Infor­matik abzu­schließen. Je höher der Bildungs­abschluss ist, desto bessere Karriere­chancen hat man. Aus diesem Grund ent­schei­den sich viele angehende Informa­tiker/innen dafür, an einer Hoch­schule ein Studium in diesem Fach­bereich zu absol­vieren. Dabei kann man den Bachelor-, Master- oder Doktor­rats­abschluss machen und sich ent­weder all­gemein auf die gesamte Band­breite der informa­tischen Themen speziali­sieren oder einen bestimmten Bereich inner­halb der Diszi­plin wählen – bei­spiels­weise Soft­ware­ent­wicklung, digitale Techno­logien, Data Science, Bio­infor­matik oder Embedded Systems.

 

Das Bachelorstudium Informatik dauert normaler­weise zwischen sechs und acht Semestern und führt zum Abschluss des Bache­lors of Science (B.Sc.). Zu Beginn erwirbt man grund­legende Kennt­nisse in der Infor­matik, die man im Laufe des Studiums ver­tiefen wird. Man nimmt an Vor­lesun­gen, Semina­ren und Übungen teil und arbeitet auch in prak­tischen Projek­ten mit. Ab dem vier­ten Semester hat man meist die Möglich­keit, eigene Schwer­punkte zu setzen. Zusätz­lich ist ein Prakti­kum oft Bestand­teil des Studien­ver­laufs.

 

Am Ende des Bachelorstudiums schreibt man eine wissen­schaft­liche Bachelor­arbeit. In der Regel handelt es sich dabei um eine schrift­liche Aus­arbei­tung eines bestimmten Themas. Es kann jedoch auch sein, dass die Fähig­keiten als Infor­matiker/in bei einer prakti­schen Prüfung unter Beweis gestellt werden müssen.

 

Nach erfolgreichem Abschluss des Erst­studiums steht der Weg zu einem weiter­führen­den Master­studium offen. Hier kann man sich inner­halb von zwei bis vier Semestern weiter speziali­sieren und das Fach­wissen in dem gewählten Spezial­gebiet ausbauen.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Informatiker/in?

 

Normalerweise erstreckt sich ein Studium der Infor­matik über einen Zeit­raum von drei bis vier Jahren und umfasst dabei sechs bis sieben Semester. Inner­halb dieser Semester ist auch immer ein Prak­tikums­semester an einer Hoch­schule vor­gesehen.

 

 

Welche Voraussetzungen sollte man für das Studium zum/r Informatiker/in mitbringen?

 

Die Voraussetzungen für ein Informatik­studium variie­ren je nach Hoch­schule. Um an einer Uni­versität oder Technischen Hoch­schule zuge­lassen zu werden, benötigt man das Abitur oder Fach­abitur. An Fach­hoch­schulen und vielen priva­ten Hoch­schulen reicht die Fach­hoch­schul­reife aus. Manch­mal ist auch der Zugang mit einem Meister­titel oder einer ähn­lichen beruf­lichen Qualifi­kation mög­lich. Für den Master­abschluss setzen die Uni­versi­täten einen erfolg­reich abge­schlossenen Bachelor­abschluss in Infor­matik voraus.

 

Da das Interesse an Informatik groß ist, haben viele Hoch­schulen eine Zulassungs­beschrän­kung (Numerus clausus) für ihr Studien­angebot einge­führt. Die erforder­liche Mindest­note variiert jedoch von Jahr zu Jahr. Einige Hoch­schulen ver­langen auch die Teil­nahme an einem Eignungs­test oder zusätz­lich zur Bewerbung ein Motiva­tions­schreiben.

 

Folgende Eigenschaften sind für ein Studium zum/r Infor­matiker/in wichtig: starkes Interesse an Techno­logie, Freude am Program­mieren, mathema­tisches, analy­tisches und logisches Denken, Fähig­keit zur Abstrak­tion, Problem­lösungs­kompetenz, Durch­halte­ver­mögen.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Informatiker/in?

 

Die Studieninhalte im Fach Informatik variie­ren stark und unter­schei­den sich vonein­ander. Dies liegt haupt­säch­lich daran, dass die Hoch­schulen unter­schied­liche Schwer­punkte in ihrem Angebot an Infor­matik­studien­gängen setzen. Grund­sätz­lich bein­haltet jedoch jeder Bachelor­studien­gang zunächst folgende grund­legende Fächer: Mathe­matik, Algo­rithmik, Daten­banken, Soft­ware­technik, Kommuni­kations­technik, Program­mierung, Betriebs­wirt­schafts­lehre sowie Betriebs­systeme und Rechner­archi­tektur.

 

Im weiteren Verlauf des Studiums kann man sich dann auf einen oder mehrere spezi­fische Themen­bereiche der Infor­matik konzen­trieren. Man hat zum Bei­spiel die Möglich­keit diese Studien­fächer zu wählen – einige davon können auch als eigen­ständi­ger akade­mischer Studien­gang absol­viert werden: Medizin­informatik, Bio­infor­matik sowie Naviga­tion und Umwelt­robotik.

 

In der Regel besteht oft im fünften Fach­semester die Option, ein ganzes Praxis­semester einzu­legen. Dadurch kann man bereits während des Studiums erste prakti­sche Erfah­rungen sammeln und Kontakte zu poten­ziellen zukünftigen Arbeit­gebern/innen knüpfen.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Informatiker/in weiter?

 

Absolventen/innen des Fach­bereichs Informatik genießen bereits mit einem Bachelor­abschluss viel­ver­sprechen­de Berufs- und Karriere­chancen. Heut­zutage kommt kaum ein größeres Unter­nehmen ohne IT-Spezia­listen aus, aber auch kleinere und mittlere Betriebe sind auf ein funk­tionie­rendes IT-System ange­wiesen. Dank ihrer breit gefächerten Exper­tise können Infor­matiker/innen in ver­schie­denen Branchen viel­seitig einge­setzt werden. Mög­liche Ein­satz­gebiete umfassen bei­spiels­weise die Auto­mobil­industrie, IT-Beratung, öffent­liche Behörden, Maschinen­bau, Raum­fahrt, Finanz­wesen, Medizin­technik, Energie­wirt­schaft sowie Mili­tär-, Geheim­dienst- und IT-Dienst­leistungs­unter­nehmen.

 

Der Einstieg ins Berufs­leben erfolgt häufig über Trainee-Pro­gramme oder Positi­onen als Young Profes­sional. Je nach Branche und Arbeit­geber/innen variieren die Auf­gaben von Infor­matikern/innen. Mög­liche Tätig­keits­felder umfassen unter anderem System­analyse, Projekt­planung, Prozess­automa­tisierung, Soft­ware­ent­wicklung/-engineering, IT-Manage­ment/Leitung (IT-Manage­ment) Quali­täts­manage­ment oder Ver­trieb im Bereich Informa­tions­techno­logie.

 

Ein Masterabschluss qualifi­ziert für ver­ant­wortungs­volle Positio­nen im Unter­nehmens­manage­ment sowie in For­schung oder Lehre (Wissen­schaft). Darüber hinaus kann man im Unter­nehmen Schulungen und Weiter­bildungen der Mit­arbeiter/innen zu IT-Themen durch­führen. Das Gehalt eines/r IT-Spezia­listen/in wird anhand ver­schie­dener Faktoren wie Branche, Arbeit­geber/innen (Arbeits­platz) und Berufs­erfahrung bestimmt.