Wie wird man Wirtschaftsingenieur/in?

Das Studium des Wirt­schafts­ingenieur­wesens zeichnet sich durch seine Inter­diszi­plinari­tät aus, die technisch-natur­wissen­schaft­liche Aspekte mit wirt­schafts- und rechts­wissen­schaft­lichen Bereichen ver­bindet. Wenn man sowohl an Technik als auch an Wirt­schaft interes­siert ist und eine Führungs­position nach dem Studium anstrebt, ist dieser Studien­gang genau das Richtige.

 

Die Dauer des Studiums für den Bachelor­abschluss im Bereich Wirt­schafts­ingenieur­wesen beträgt drei Jahre, während es für den Master­abschluss weitere zwei Jahre in Anspruch nimmt. In den ersten Semestern lernt man die Grund­lagen der relevan­ten wissen­schaft­lichen Bereiche kennen, während man sich in den folgenden Semestern durch Wahl­module speziali­siert bis zur Abgabe der Bachelor­arbeit. Ein Praktikum während des Bachelor­studiums ist oft obliga­torisch und bietet die Möglich­keit, die eigenen Schwer­punkte zu ver­tiefen.

 

Ein Masterabschluss im Bereich Wirt­schafts­ingenieur­wesen wird in der Regel für eine spätere Anstellung in einer Führungs­position benötigt. Der Master­studien­gang konzen­triert sich neben fach­licher Speziali­sierung vor allem auf Führungs­kompeten­zen und Manage­ment­qualifi­kationen. Ein Aus­lands­auf­enthalt wird eben­falls empfohlen, da viele Wirt­schafts­ingenieure/innen Manager­positionen in inter­nationalen Unter­nehmen über­nehmen. Besonders englisch­sprachige Länder sind rat­sam, da ein Teil der Lehr­ver­anstal­tungen häufig bereits während des Studiums auf Englisch statt­finden.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Wirtschaftsingenieur/in?

 

Die Regelstudienzeit für den Studien­gang Wirt­schafts­ingenieur­wesen dauert drei Jahre für den Bachelor- und zusätz­liche zwei Jahre für den Master­abschluss.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für das Studium zum/r Wirtschaftsingenieur/in?

 

Die Zulassungsvoraussetzungen variieren je nach Hoch­schul­stand­ort. Einige Uni­versi­täten akzeptie­ren die all­gemeine Hoch­schul­reife, während andere zusätz­lich einen Numerus Clausus zwischen 1,4 und 3,3 ver­langen. Manche ver­langen auch ein Vor­praktikum als Voraus­setzung. Es ist jedoch möglich, sich ohne Nach­weis eines Praktikums zu bewerben. Die meisten Hoch­schulen erlauben es sogar, das Praktikum während des Studiums nach­zureichen. Aller­dings erhöht ein bereits absolvier­tes Praktikum an manchen Fakul­täten die Chancen auf einen Studien­platz, ins­besondere an beliebten Stand­orten mit vielen Bewerbern/innen.

 

Generell ist man im Bereich Wirt­schafts­ingenieur­wesen gut auf­gehoben, wenn man Ver­ständ­nis für Mathe­matik sowie Interesse an Technik und wirt­schaft­lichen Zusammen­hängen mit­bringt. Außer­dem ist ein gutes Sprach­gefühl oder zumindest Interesse an einem Zusatz­kurs in technischem Englisch oder Wirt­schafts­englisch hilf­reich. Diese Welt­sprache begegnet sowohl im Studium als auch später im Berufsfeld des/r Wirt­schafts­ingenieurs/in oft.

 

Falls man sich mehr für nur einen der beiden Haupt­bereiche interes­siert – ent­weder Ingenieur- oder Wirt­schafts­wissen­schaft – könnte dieser Studien­gang nicht ideal sein. In diesem Fall wäre es rat­sam, die Speziali­sierungs­möglich­keiten in den jeweili­gen Fach­richtungen genauer zu prüfen und zum Bei­spiel Betriebs­wirt­schafts­lehre mit Schwer­punkt Industrie zu studieren.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Wirtschaftsingenieur/in?

 

Das Studium des Wirtschafts­ingenieur­wesens zeichnet sich durch seine breite inhalt­liche Viel­falt aus, die sich aus der Kombina­tion ver­schiedener Studien­gänge ergibt. Zu Beginn des Studiums wird man Ver­anstaltun­gen aus den Bereichen Informatik, Maschinen­bau und Betriebs­wirt­schafts­lehre besuchen. Dabei hat man die Möglich­keit, die persön­lichen Interessen einzu­bringen, bei­spiels­weise durch ein Marketing­seminar im wirt­schafts­wissen­schaft­lichen Sektor oder ein Konstruk­tions­seminar im Ingenieur­bereich. Abhängig von dem Studien­gang und dem Hoch­schul­stand­ort kann das Studium ent­weder technischer oder wirt­schafts­wissen­schaft­licher ausge­richtet sein. Man kann sich zum/r Wirt­schafts­ingenieur/in für Maschinen­bau, Energie­manage­ment oder Elektro­technik speziali­sieren. Einige Hoch­schulen bieten auch spezielle Studien­gänge an, die es ermög­lichen, sich von Anfang an auf favori­sierten Schwer­punkt zu konzen­trieren. Typische Fächer im Wirt­schafts­ingenieur­wesen sind Betriebs­wirt­schafts­lehre, Mathe­matik, Physik, Maschinen­bau, Technik, Rechts­wissen­schaften, Informatik, Logistik und Marketing.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Wirtschaftsingenieur/in weiter?

 

Der Berufseinstieg als Wirt­schafts­ingenieur/in gestaltet sich oft unkompli­ziert, besonders wenn man durch Praktika oder Neben­jobs bereits erste Praxis­erfahrung gesammelt hat. Als Ansprech­partner/in für öko­nomische und technische Fragen ist man ein All­rounder und eine begehrte Fach­kraft auf dem Arbeits­markt. Ins­besondere in konzep­tionel­len und beratenden Funk­tionen sind umfang­reiches Fach­wissen sehr gefragt. Man kann nicht nur die Pro­duktions­dauer von bestell­ten Waren ein­schätzen, sondern auch die Kosten kalkulie­ren und Produk­tions­abläufe optimie­ren. Mögliche Tätig­keits­felder für Absolventen/innen sind Ver­trieb, Marketing, Unter­nehmens­beratung, Controlling, Produk­tions­steuerung und -planung, Manage­ment sowie Logistik. Mit einem Master­abschluss ist man auch eine qualifi­zierte Führungs­kraft und durch die englischen Studien­inhalte bestens für die Unter­nehmens­kommunikation auf inter­nationalem Niveau gerüstet. Die Auf­stiegs­möglich­keiten mit einem Master sind somit sehr gut. Die Branche bewertet Uni­versi­täts­abschlüsse oft höher als FH-Abschlüsse.