Jobs & Karriere in der Elektrotechnik – Einstieg, Entwicklung und Perspektiven für Ingenieur:innen

Elektrotechnik ist kein Berufsfeld – sie ist ein Schlüssel zur Zukunft. Überall dort, wo Energie gesteuert, Signale übertragen oder Maschinen automatisiert werden, ist elektrotechnisches Know-how die Voraussetzung für Innovation, Sicherheit und Funktion. Von der Versorgung eines ganzen Stadtviertels über die Steuerung hochpräziser Produktionslinien bis hin zu Smart Grids, E-Mobilität und digitaler Gebäudetechnik – ohne Elektroingenieur:innen bewegt sich nichts.

Wer in der Elektrotechnik arbeitet, gestaltet aktiv mit. Ob du Berufseinsteiger:in, erfahrene Fachkraft oder auf der Suche nach einer Spezialisierung bist: Diese Seite zeigt dir, wie du in der Elektrotechnik Fuß fasst, dich weiterentwickelst und langfristig Karriere machst – fachlich, strategisch und mit echter Wirkung.

Elektrotechnik – ein Feld im Wandel

Elektrotechnik hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Klassische Anwendungsgebiete wie Stromversorgung, Automatisierung oder Signaltechnik wurden durch neue Themen erweitert: Ladeinfrastruktur, erneuerbare Energien, Sektorkopplung, digitale Gebäudetechnik, Cybersecurity, Power Quality, IoT in der Produktion. Moderne Elektroingenieur:innen verbinden heute Systemverständnis mit Software, Kommunikation mit Planung – und Technik mit Verantwortung.

Besonders spannend ist, wie viele Disziplinen heute ineinandergreifen. Ein typisches Beispiel ist die Rolle eines Projektleiters für Ladeinfrastruktur: Hier kombinierst du Kenntnisse in Netzplanung, Gebäudeintegration, Steuerungstechnik und Normung – und arbeitest gleichzeitig mit Architekten, Behörden, Nutzern und Energieversorgern zusammen.

Wo du als Elektroingenieur:in arbeiten kannst

Die Bandbreite ist riesig – und wächst stetig. Egal ob du in einem Großkonzern, in einem Ingenieurbüro, bei einem Stadtwerk oder in einer öffentlichen Bauverwaltung arbeiten möchtest: Elektrotechnik ist überall gefragt.

Typische Arbeitgeber sind:

  • Energieversorger, Stadtwerke, Netzbetreiber

  • Ingenieurbüros für Elektroplanung, Versorgungstechnik und Automatisierung

  • Mittelständische Unternehmen aus Maschinen- und Anlagenbau

  • Forschungseinrichtungen und Hochschulen

  • Behörden und kommunale Bauverwaltungen

  • Gebäudewirtschaft, Facility-Management, Immobilienentwickler

  • Hersteller elektrotechnischer Komponenten und Systeme

Welche Tätigkeiten dich erwarten

Elektroingenieur:innen übernehmen je nach Spezialisierung und Branche sehr unterschiedliche Aufgaben. Dazu gehören:

  • Netzplanung und -berechnung für Energieversorgungsnetze

  • Planung und Ausschreibung elektrotechnischer Anlagen in Gebäuden

  • SPS-Programmierung und Steuerungsentwicklung in der Automatisierungstechnik

  • Erstellung von Stromlaufplänen, Schaltschranklayouts und E-Plänen

  • Projektleitung in Anlagenbau, Gebäudetechnik oder Energieprojekten

  • Integration von PV-Anlagen, Ladeinfrastruktur, Speichertechnologien

  • Durchführung von EMV-Tests, Sicherheitsprüfungen, Abnahmen

In jedem dieser Felder ist technisches Verständnis essenziell – aber auch Teamarbeit, Verantwortung und Schnittstellenkompetenz.


Häufige Fragen – und konkrete Antworten

Wie finde ich den idealen Einstieg nach dem Studium?

Viele starten als Projektingenieur:in – zum Beispiel in einem Ingenieurbüro für Gebäudetechnik oder bei einem Stadtwerk. Du begleitest Ausschreibungen, planst Stromnetze, unterstützt bei Bauüberwachung. Der Vorteil: Du lernst Abläufe kennen und sammelst schnell Projekterfahrung.

Muss ich SPS programmieren können?

Nicht zwingend – aber es ist hilfreich. In der Automatisierungstechnik (z. B. in der Industrie, im Sondermaschinenbau oder bei Versorgern) ist SPS-Wissen oft ein Plus. Siemens S7, TIA Portal, Beckhoff oder Codesys sind Standardtools.

Welche Software sollte ich beherrschen?

Das kommt auf den Bereich an. In der Planung: EPLAN, AutoCAD Electrical, Revit. In der Simulation: Matlab/Simulink, NEPLAN. In der Steuerung: TIA Portal, WinCC, SCADA. Wichtig: Software lässt sich erlernen – technisches Verständnis ist die Grundlage.

Wie viel verdient man als Elektroingenieur:in?

Je nach Berufserfahrung, Region, Branche und Verantwortung zwischen 48.000 und 110.000 € brutto jährlich. Einstieg liegt meist bei ca. 50.000 €, Leitung in Großprojekten oder Technikbereichen deutlich darüber. Der öffentliche Dienst zahlt nach TVöD E10–E14 – mit festen Stufen, Zusatzversorgung und geregelter Entwicklung.

Welche Weiterbildung lohnt sich?

Beliebt sind z. B. Spezialisierungen in Netzschutz, Gebäudeautomation, Blitzschutz, Elektromobilität oder Energiedatenmanagement. Auch Weiterbildungen zu VDE-Normen, Projektmanagement oder BIM sind hilfreich.


Berufsbilder im Detail – Einblicke aus der Praxis

Beispiel 1: Projektleiter Elektrotechnik bei einem Krankenhausbau

Du betreust als technischer Projektleiter:in die komplette elektrotechnische Ausrüstung eines neuen Klinikums. Du stimmst dich mit Architekten, TGA-Planer:innen und Nutzern ab, organisierst die Ausschreibung, überwachst die Ausführung vor Ort und sorgst dafür, dass Sicherheitsstromversorgung, Notlichtanlage, Medientechnik und Kommunikationssysteme nahtlos ineinandergreifen.

Beispiel 2: Netzplaner:in bei einem Stadtwerk

Dein Job: Planung und Ausbau des Mittelspannungsnetzes für ein Neubaugebiet. Du analysierst die Lastverteilung, erstellst Pläne für Trafostationen und Leitungsverläufe, berechnest Kurzschlussströme, koordinierst mit Bauleitung und IT – und sorgst dafür, dass Energie fließt, wenn der erste Bagger rollt.

Beispiel 3: Entwicklungsingenieur:in für Ladetechnik

Du arbeitest bei einem Hersteller für Ladeinfrastruktur an der Entwicklung neuer Wallboxen. Du konzipierst die Hardwarearchitektur, testest die Schutzschaltungen, erstellst Firmware-Vorgaben und begleitest die Zulassung. Dabei arbeitest du mit Elektronik, Software, Mechanik und Normung.


So findest du deinen Job in der Elektrotechnik

  • Nutze Plattformen, die sich auf Technik fokussieren – wie INGENIEURCENTER.DE

  • Speichere dir passende Angebote, vergleiche und beobachte Entwicklungen

  • Nutze den Jobfinder, um gezielt Vorschläge zu bekommen

  • Sprich mit Kolleg:innen, Mentor:innen und Expert:innen über echte Anforderungen – nicht nur über Titel


Fazit

Die Elektrotechnik ist eines der stärksten Berufsfelder für Ingenieur:innen – und wird es bleiben. Fachlich breit, gesellschaftlich relevant, wirtschaftlich stabil. Wer sich heute als Elektroingenieur:in positioniert, findet nicht nur einen Job – sondern einen Weg, Technik, Verantwortung und persönliche Entwicklung zu verbinden.

Auf INGENIEURCENTER.DE findest du nicht nur Stellen – du findest Orientierung.