Was machen Ingenieure/innen für technische Kybernetik?

Ingenieure/innen für technische Kyber­netik sind ver­ant­wort­lich für die Entwick­lung von Konzepten für inte­grierte elektro­nische Geräte und Systeme. Ihr Fokus liegt zum Bei­spiel auf der Steue­rung von Produk­tions­anlagen. Darüber hinaus arbeiten sie in Berei­chen wie Installa­tion, Optimie­rung, Steue­rung und Wartung von Anlagen sowie im Kunden­dienst oder Ver­trieb.

 

Die Kybernetik ist eine inter­diszipli­näre Wissen­schaft, die es ermög­licht, komplexe Probleme aus ver­schie­denen Anwendungs­bereichen mit den­selben mathema­tischen Methoden zu lösen. Dank dieser inter­diszipli­nären Ausrich­tung erstreckt sich ihr Tätig­keits­feld über Ver­fahrens­technik bis hin zur Robotik, Medizin­technik, Bio­techno­logie sowie Natur- und Lebens­wissen­schaften. Die techni­sche Kyber­netik kann bei­spiels­weise dazu bei­tragen, Produk­tions­prozesse in Fabriken zu ver­bessern oder Störungen bei Organis­men vorzu­beugen bzw. wirt­schaft­liche Prozesse zu steuern.

 

Um diese komplexen Probleme mittels gleicher mathe­matischer Methoden aus unter­schied­lichen Anwendungs­bereichen lösen zu können, müssen Ingenieure/innen für tech­nische Kyber­netik das jewei­lige Problem zunächst in die Sprache der Mathe­matik über­setzen. Dafür ent­wickeln sie ein mathe­matisches Modell als Ent­sprechung des Problems selbst. Auf diese Weise können dann unter­schied­liche Systeme wie biolo­gische Zellen oder Fabriken mit­hilfe derselben mathe­matischen Methoden unter­sucht werden. Im nächsten Schritt analy­sieren sie das Ver­halten dieses Modells anhand kyberne­tischer Methoden. Gleich­zeitig können sie mit­hilfe dieser Methoden das Ver­halten nach gewünsch­ten Kriterien ver­ändern. Da diese Methoden auf der mathema­tischen Ebene ange­wendet werden, sind sie unab­hängig vom konkre­ten Anwendungs­problem.

 

Die Ergebnisse der Analyse und Synthese über­tragen die Ingenieure/innen dann in die "reale Welt". Dadurch können bei­spiels­weise Vorher­sagen zum Ver­halten von Zellen, Fabriken oder Kunst­stoff­produk­tions­anlagen getroffen werden, wenn sich bestimmte Umwelt­bedingun­gen ändern. Auf diese Weise lassen sich uner­wünschte Ereig­nisse wie eine fehler­hafte Betriebs­führung einer Fabrik oder Explo­sionen in Kunst­stoff­produk­tions­anlagen ver­hindern. Ihr Haupt­ziel besteht meist darin, Systeme zu ver­bessern oder komplett neue tech­nische bzw. biotech­nische Pro­zesse zu ent­wickeln. Um kyber­netische Methoden prak­tisch umzu­setzen, nutzen Ingenieure/innen für techni­sche Kyber­netik Computer­simula­tionen, implemen­tieren Steuerungs­algorith­men und opti­mieren tech­nische Prozesse.

 

Sie finden Beschäf­tigungs­mög­lich­keiten in ver­schie­denen Bereichen und Bran­chen wie Technik, Biologie, Öko­nomie sowie Öko­logie. Dort arbeiten sie ent­weder in Forschung und Entwick­lung mit oder beteili­gen sich an Installa­tion- sowie Optimierungs­prozessen von Anlagen. Sie steuern Produk­tions­systeme, über­wachen den Produk­tions­ablauf, stellen Kunden­dienst bereit oder fungie­ren im Ver­trieb. Ein abge­schlossenes grund­ständi­ges Studium im Bereich Kyber­netik wird in der Regel voraus­gesetzt. In der Regel wird ein Master­studium für Positio­nen in Füh­rungs­positio­nen, speziali­sierten Auf­gaben­bereichen oder Tätig­keiten im Bereich Wissen­schaft und Forschung benötigt.