Wie wird man Ingenieur/in der Umwelttechnik?

Die Umwelttechnik ist eine wissen­schaft­liche Diszi­plin, die durch den Ein­satz technischer und technolo­gischer Ver­fahren zum Schutz unserer Umwelt bei­trägt und gleich­zeitig ver­sucht, geschädigte Öko­systeme wieder­her­zustellen. Eine zentrale Rolle spielt dabei ins­besondere das Thema Ent­sorgung: Wie funktio­niert die Beseiti­gung von Abfällen? Wie kann Müll­ver­brennung öko­logisch nach­haltiger gestaltet werden?

 

Darüber hinaus entwickeln Umwelt­techniker/innen Maß­nahmen zum Schutz des Bodens, zur Lär­mminde­rung und zur Gewässer­schonung sowie Techniken für die effek­tive Nutzung erneuer­barer Energien. Aus diesem Grund gewinnt die Umwelt­technik in unserer Zeit zunehmend an Bedeu­tung und Beliebt­heit, da Sonnen­energie, Erd­wärme und Bio­kraft­stoffe immer wichtiger für unseren All­tag werden. Ein weiterer bedeu­tender Aspekt ist auch die Reduzie­rung der Luft­ver­schmutzung.

 

Das Studium der Umwelt­technik wird daher oft direkt mit Fach­bereichen wie Ver­fahrens­technik, Bio­techno­logie oder Ressourcen­manage­ment ver­knüpft, da diese Bereiche eben­falls eng mit der Umwelt­technik ver­bunden sind. Das Angebot an Hoch­schulen und Fach­hoch­schulen für ein Studium im Bereich der Umwelt­technik ist bereits umfang­reich und wächst stetig weiter ange­sichts der steigen­den Relevanz dieses Studien­gangs sowie den viel­ver­sprechenden beruf­lichen Perspek­tiven für Absolventen/innen.

 

In Zukunft wird auf­grund einer steigen­den Bevöl­kerungs­anzahl ein erhöhter Bedarf an Ressourcen und Energie bestehen. Um diese Ent­wicklung umwelt­ver­träg­lich zu bewältigen, ist der Bedarf an qualifi­zierten Umwelt­technikern/innen groß. Im Studium der Umwelt­technik beschäftigt man sich sowohl mit technischer Gestaltung im Bereich des Umwelt­schutzes als auch mit dem Ziel einer öko­nomisch-ökolo­gischen Ver­einbar­keit unter Berück­sichtigung betriebs­wirt­schaft­licher Grund­sätze.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Umwelttechnik?

 

Der Bachelorabschluss in Engineering (B.Eng.) bietet eine umfassende Aus­bildung in einem Zeit­raum von sechs bis sieben Semestern. Das Studium kann sowohl in Voll­zeit als auch berufs­begleitend absol­viert werden. Eine Besonder­heit ist, dass je nach Hoch­schule ein Praxis­semester in den Studien­ver­lauf inte­griert ist. Dies ermög­licht den Studieren­den wert­volle prakti­sche Erfahrun­gen zu sammeln. Ein weiterer Vor­teil ist, dass viele Hoch­schulen ein Aus­lands­semester anbieten, um den Horizont der Studieren­den zu erweitern.

 

Für diejenigen, die ihre Kennt­nisse ver­tiefen möchten, bietet der Master­abschluss in Engineering (M.Eng.) die Möglich­keit, sich in einem spezi­fischen Fach­gebiet weiter­zubilden. Das Master­studium dauert in der Regel vier Semester und wird in Voll­zeit absol­viert. Eine Besonder­heit des Master­studiums ist, dass je nach Hoch­schule ein Praxis­projekt im Studien­ver­lauf vor­gesehen ist. Dies ermög­licht den Studieren­den, ihre theore­tischen Kennt­nisse in der Praxis anzu­wenden und wert­volle Erfahrungen zu sammeln. Zudem besteht oft die Möglich­keit, einen Aus­lands­auf­enthalt zu absol­vieren, um inter­kultu­relle Kompeten­zen zu ent­wickeln und inter­nationale Kontakte zu knüpfen.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für das Studium zum/r Ingenieur/in der Umwelttechnik?

 

Für das Umwelttechnik-Studium an einer Uni­versi­tät benötigt man ent­weder die All­gemeine oder die Fach­gebundene Hoch­schul­reife. Wenn man jedoch eine Fach­hoch­schule besuchen möchte, reicht auch die Fach­hoch­schul­reife aus. Es besteht sogar die Möglich­keit, dass Fach­hoch­schulen mit einer Berufs­qualifi­kation ohne Abitur zum Studium zulassen. Ein weiterer Vor­teil ist, dass der Numerus Clausus (NC) an den meisten Hoch­schulen niedrig ist oder der Studien­gang sogar zulassungs­frei ist.

 

Um das Umwelttechnik-Studium erfolg­reich abzu­schließen, sollte man ein starkes Interesse an Technik haben. Außer­dem sind gute Vor­kennt­nisse in den Fächern Mathe­matik, Physik und Chemie von großer Bedeutung. Wenn man bereits in diesen Fächern gute Leistungen erbracht hat, dann spricht vieles dafür, dass das Umwelt­technik-Studium genau das Richtige ist. Darüber hinaus wäre es von Vor­teil, wenn Fragen des Umwelt­schutzes und die Natur begeistern können.

 

Für einen Master­abschluss im Umwelt­technik Bereich wird in der Regel ein erfolg­reich abge­schlossenes Erst­studium (Bachelor oder ver­gleich­barer Abschluss) voraus­gesetzt. Je nach Hoch­schule kann eine Mindest­note des Erst­studiums von 2,5 oder besser erforder­lich sein und even­tuell findet auch ein Aus­wahl­gespräch statt.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in für Umwelttechnik?

 

Das Umwelttechnik-Studium ist äußerst viel­seitig und behandelt eine breite Palette von Themen aus den Bereichen Umwelt, Ressourcen­manage­ment und Ver­fahrens­technik. Es ist ein inter­diszipli­närer Studien­gang, der sich sowohl mit der Gesamt­heit der Umwelt­technik als auch mit den einzelnen Aus­prägungen beschäftigt.

 

Die Grundlagen des Studiums umfassen Fächer wie Mechanik, Mathe­matik, Chemie und Physik. Je nach Uni­versi­tät oder Hoch­schule gibt es ver­schiedene Schwer­punkte im Umwelt­technik-Studium, die teil­weise auch frei wähl­bar sind. Einige Hochs­chulen legen bei­spiels­weise einen stärkeren Fokus auf regenera­tive Energien und inte­grieren Elemente der Elektro­technik. Während die Grund­lagen­fächer oft sehr theore­tisch sind, werden in den ver­tiefenden Kursen ver­stärkt prak­tische Bezüge her­gestellt.

 

Viele Hochschulen ermöglichen es den Studie­renden auch, eigene Schwer­punkte zu setzen. Dazu gehören Themen wie Prozess­technik, Energie­technik, Wasser und Boden oder Ver­kehr. Neben den fach­lichen Kompeten­zen ver­mittelt das Studium auch prakti­sches Wissen. Daher ver­bringt man in der Regel viel Zeit im Labor, um die erlernten Umwelt­techniken und Ver­fahren anzu­wenden.

 

Im Masterstudiengang werden einerseits die theore­tischen Grund­lagen ver­tieft, anderer­seits speziali­siert man sich weiter in seinem Schwer­punkt­bereich. Auch hier kommt der praktische Bezug nicht zu kurz.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Umwelttechnik weiter?

 

Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben heut­zutage einen immer höheren Stellen­wert in unserer Gesell­schaft. Diese Themen spielen nicht nur im All­tag, sondern auch in der Berufs­welt eine bedeutende Rolle. Besonders gefragt sind dabei Hoch­schul­absol­venten/innen aus dem Bereich der Umwelt­technik. Sie ver­fügen über ein umfang­reiches technisches und techno­logisches Know-how, das in vielen vers­chiedenen Bereichen ideal ein­gesetzt werden kann.

 

Als Absolvent/in eines umwelt­technischen Studiums stehen zahl­reiche Arbeits­felder offen. Man kann bei­spiels­weise in der chemischen Industrie tätig werden oder bei Energie­betrieben arbeiten. Auch Umwelt­organisa­tionen bieten interes­sante Möglich­keiten für die Karriere. Des Weiteren gibt es Ein­satz­gebiete in der Wasser­gewinnung und Wasser­auf­bereitung sowie bei Ingenieur­büros mit Schwer­punkt auf Umwelt­technik. Weitere Optionen sind die Auto­industrie, Bau­stoff­industrie oder eine Tätig­keit im öffent­lichen Dienst bzw. bei Umwelt­ämtern.

 

Dabei kann man als Umwelttechniker/in ver­schiedene Auf­gaben über­nehmen. Neben dem Anlagen­bau und der Über­prüfung von umwelt­relevan­ten Emissionen beschäftigt man sich auch mit Planung, Betrieb und Über­wachung von energie­technischen Anlagen. Die Aus­arbeitung und Optimierung industri­eller Pro­zesse sowie unter­schiedliche Schad­stoff­messungen gehören eben­falls zu dem Auf­gaben­bereich.

 

Ein Hochschulabschluss in Umwelt­technik eröffnet außer­dem die Mög­lich­keit zur Gut­achter­tätig­keit. Mit diesem breiten Spektrum an Ein­satz­möglich­keiten bietet sich eine viel­fältige und spannende Karriere in einem wachsenden Berufs­feld.