Was machen Ingenieure/innen für Hüttentechnik?

Ingenieure/innen für Hütten­technik sind ver­ant­wort­lich für die Gewinnung der Roh­stoffe im Hoch­ofen­betrieb, wie Erze oder andere Metalle, sowie die Steue­rung der ent­sprechen­den Prozesse. Danach über­wachen sie die Weiter­ver­arbeitung der Metall­roh­linge durch ver­schie­dene Ver­formungs- und Nach­behandlungs­ver­fahren. Um eine effi­ziente Verarbei­tung sicher­zustellen, erstellen sie Arbeits­ablauf­pläne und dokumen­tieren den Material- und Energie­ver­brauch.

 

Zusätzlich prüfen diese Ingenieure/innen Zwischen- und End­produkte auf ihre Material­eigen­schaften in Bezug auf Härte, Zug­festig­keit, Dehn­bar­keit und Temperatur­beständig­keit. Sie stellen sicher, dass Maschinen ordnungs­gemäß funktio­nieren, beauf­tragen Repara­turen bei Bedarf und analy­sieren Mess­ergeb­nisse während der Entwick­lung neuer Ver­fahren oder Werk­stoff­kombina­tionen. Im Kunden­dienst beraten sie Kunden/innen bei der Aus­wahl von geeigneten Werk­stoffen sowie Ver­arbeitungs­pro­zessen. Außer­dem präsen­tieren sie neue Pro­dukte oder Entwick­lungen.

 

Hütten­technik­ingenieure/innen planen nicht nur die Aufbe­reitung von Erzen zur Gewinnung metalli­scher Roh­materia­lien wie Roh­stahl oder Legie­rungen, sondern ent­wickeln auch neue Werk­stoffe weiter. Sie sorgen dafür, dass Hoch­öfen störungs­frei laufen, indem Produk­tions­abläufe opti­miert werden und Produk­tions­anlagen ver­bessert bzw. recycelt werden. Beim Ein­satz von Roh­stoffen in Hoch­öfen mischen Ingenieure/innen unter­schied­liche Zusammen­setzungen, um Stähle bzw. Metall­legie­rungen her­stellen zu können. Sie steuern und über­wachen das Ver­schmelzen der Materia­lien in Hoch­öfen. Bei der Weiter­ver­arbei­tung von Metallen in Warm­walz­werken, Schmieden und Press­werken treffen sie Entschei­dungen bezüglich Erwär­mungs­arten, Ver­formungs­tempera­turen sowie nach­trägli­cher mechanischer oder wärme­technischer Behand­lung. In Kalt­walz­werken steuern Ingenieure/innen die Prozesse zur mechani­schen Ver­formung von Roh­lingen.

 

Ingenieure/innen für Hütten­technik organi­sieren Arbeits­abläufe bei Fertigungs­planung und -steuerung, analy­sie­ren und opti­mie­ren diese. Sie planen den Ein­satz des Perso­nals, um Maschinen- und Anlagen­aus­las­tun­gen zu maxi­mieren. Von computer­gesteuer­ten Arbeits­plätzen aus über­wachen sie hütten­tech­nische Ein­rich­tungen und stellen sicher, dass Sicher­heits-, Unfall­ver­hütungs- und Umwelt­richt­linien einge­halten werden. Ein abge­schlosse­nes grund­ständiges Studium im Bereich Metall­urgie oder Hütten­bau ist Voraus­setzung für diesen Beruf. Füh­rungs­positionen, Spezial­auf­gaben oder Tätig­keiten in Wissen­schaft und For­schung erfor­dern meistens einen Master­abschluss, mög­licher­weise auch eine Promo­tion oder Habili­tation. Weiter­bildungen helfen dabei beruf­liches Wissen aktuell zu halten (wie z. B. Hütten-, Gießerei­technik, Maschinen­bau, Werk­stoff­technik, CAD). Speziell auf Hoch­schul­absolventen/innen zuge­schnittene Auf­stiegs­mög­lich­keiten bieten die Chance ihr Kompetenz­profil zu erwei­tern, Karriere­aussich­ten zu ver­bessern (z. B. REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering).

 

Bachelorabsolventen/innen können ihre Berufs- und Karriere­chancen durch weiter­führende Studien im Bereich Metallur­gie, Hütten­wesen oder Werk­stoff­wissen­schaft, Werk­stoff­technik aus­bauen. Eine Promo­tion ist in der Regel Voraus­setzung für eine wissen­schaft­liche Lauf­bahn an einer Hoch­schule, während eine Habili­tation oft für die Ernennung zum/r Hoch­schul­professor/in erfor­der­lich ist. Eine Promo­tion kann den Zugang zu gehobe­nen Positionen sowohl in der Privat­wirt­schaft als auch im For­schungs­sektor und öffent­lichen Verwal­tung erleich­tern.