Was machen Mechatroniker/innen?

Mechatroniker/innen arbeiten mit ver­schie­denen technischen Anlagen und Systemen, wie zum Beispiel computergesteuerten Steuerungen oder auch Anlagen für den 3D-Druck. Dabei kommen sie unter anderem mit Geräten der Elektropneumatik oder -hydraulik, Schweißgeräten, Elek­tronik- und Quetsch­zangen sowie elek­troni­schen Diagnose- und Mess­geräten in Kontakt. Um ihre Arbeit sicher aus­führen zu können, tragen Mecha­troniker/innen spezielle Schutz­kleidung wie Sicher­heits­schuhe, Hand­schuhe und Gehör­schutz. Bei Schweiß- oder Löt­arbeiten ver­wenden sie zudem eine Schutz­brille. In den Werk­stätten und Hallen herrscht oft lauter Maschinen­lärm und beim Schweißen ent­stehen Dämpfe und unan­genehme Gerüche. Während Wartungs­arbeiten kommen Mecha­troniker/innen mit Hydraulik­flüssig­keiten, Ölen und Fetten in Berührung. Je nach Auf­gabe müssen sie mög­licher­weise über Kopf arbeiten, auf Leitern steigen oder sich in gebückter Haltung bewegen. Viele Industrie­unter­nehmen setzen außer­dem auf Schicht­arbeit, wodurch auch Bereit­schafts­dienste not­wendig sein können.

 

Um sicherzustellen, dass mechatro­nische Systeme zuver­lässig funktio­nieren und keine Fehler auf­weisen, ist eine sorg­fältige Arbeits­weise von großer Bedeu­tung. Hand­werk­liche Fähig­keiten sowie ein gutes tech­nisches Ver­ständ­nis sind dabei uner­läss­lich. Besonders bei der Montage von Schaltungs­relais ist Geschick­lich­keit gefragt sowie eine präzise Auge-Hand-Koordina­tion. Da Mecha­troniker/innen fertige Anlagen bei Kunden/innen instal­lieren, prüfen und warten müssen, sind sie flexi­bel und passen sich schnell wechseln­den Arbeits­bedingun­gen und -orten an. Bei Schweiß­arbeiten achten sie immer darauf, dass die Sicher­heit gewähr­leistet ist und Unfälle ver­mieden werden. Zudem halten sie sich stets über aktuelle Trends in der Elek­tronik und Informa­tions­ver­arbeitung auf dem Laufenden.

 

Insgesamt erfordert der Beruf des/r Mecha­tronikers/in ein hohes Maß an Fach­wissen, Präzi­sion und Flexibili­tät. Die Arbeit findet oft unter beson­deren Bedin­gungen statt, wie zum Bei­spiel lautem Maschinen­lärm oder dem Umgang mit gefähr­lichen Stoffen. Trotzdem ist es wichtig, den Über­blick zu behalten und Fehler zu ver­meiden. Nur so können mecha­tronische Systeme reibungs­los funktio­nieren und den Anforde­rungen gerecht werden.

 

 

Wie lange dauert die Ausbildung als Mechatroniker/in?

 

Die Ausbildung zum/r Mecha­troniker/in ist eine erst­klassige Wahl für alle, die sich für Technik und Innova­tion begeistern. Mit einer Dauer von drei­ein­halb Jahren ist sie eine umfassende und gründ­liche Aus­bildung, die sowohl in der Indus­trie als auch im Hand­werk statt­findet. Während dieser Zeit werden die Auszu­bildenden in allen Bereichen der Mecha­tronik geschult, von Elek­tronik und Mechanik bis hin zur Infor­matik. Dadurch erhalten sie eine breite und viel­seitige Aus­bildung, die sie optimal auf die Anforde­rungen des Berufs vorbe­reitet. Die Kombina­tion aus theore­tischem Unter­richt und prakti­scher Erfahrung ermög­licht es den angehen­den Mecha­tronikern/innen, ihr Wissen und ihre Fähig­keiten kontinuier­lich zu erweitern und anzu­wenden. Durch die enge Zusammen­arbeit mit erfah­renen Fach­leuten können sie ihr Können in realen Arbeits­umgebungen unter Beweis stellen und von deren Exper­tise profi­tieren.

 

 

Was macht man in der Ausbildung zum/r Mechatroniker/in?

 

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszu­bildenden eine Viel­zahl prakti­scher Fähig­keiten und Kennt­nisse, die sie auf ihre zukünftige Karriere vorbe­reiten. Zum Bei­spiel werden sie darin geschult, wie man Werk­stücke anreißt, kenn­zeichnet und prüft. Sie lernen auch, wie man Bleche, Platten, Rohre und Profile sägt, umformt und schweißt, um daraus ver­schie­dene Konstruk­tionen herzu­stellen. Darüber hinaus werden sie darin unter­richtet, Ein­schübe, Gehäuse und Schalt­geräte­kombina­tionen zusammen­zubauen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Ver­legen von Leitungen und das Ver­drahten von Bau­gruppen und Geräten nach Unter­lagen und Mustern.

 

Außerdem erwerben die Auszu­bildenden im Aus­bildungs­betrieb das Wissen, wie man Ver­fahren und Mess­geräte aus­wählt, Mess­ein­rich­tungen auf­baut und analoge und digitale Signale sowie elek­trische Kenn­daten prüft. Sie lernen, wie man Netz­werke und Bus­systeme instal­liert und konfigu­riert und elek­trische und fluidi­sche Schaltun­gen auf­baut sowie Ein­richtun­gen zur Energie­ver­sorgung anschließt. Darüber hinaus erwerben sie die Fähig­keit, Steuerungs­pro­gramme für mechatro­nische Systeme einzu­geben bzw. zu ändern und Anwendungs­programme für Steue­rungen zu erstellen.

 

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Anbrin­gung von Schutz­ein­richtungen, Schirmungen, Ver­kleidungen und Isolie­rungen sowie die Prüfung der Wirk­sam­keit von Schutz­maßnahmen. Darüber hinaus erlernen die Auszu­bildenden den Einsatz von Diagnose­systemen, die Prüfung von Steuer-, Regel- und Über­wachungs­ein­rich­tungen sowie das Ein­stellen von Regel­parametern. Sie werden auch darin geschult, Störun­gen an mechatro­nischen Systemen zu besei­tigen und Soft­ware­fehler zu beheben. Schließ­lich lernen sie, wie man mechatro­nische Systeme in Betrieb nimmt und Funktions­prüfungen durchführt.

 

Neben diesen praktischen Fähig­keiten werden den Auszu­bildenden während der gesamten Aus­bildung auch wichtige Kennt­nisse über Rechte und Pflich­ten während der Aus­bildung, die Organi­sation des Aus­bildungs­betriebs und den Umwelt­schutz ver­mittelt.

 

In der Berufsschule erwerben die Auszu­bildenden zusätz­liches Wissen in berufs­spezifi­schen Lern­feldern wie dem Analy­sieren von Funktions­zusammen­hängen in mechatro­nischen Systemen und dem Design und der Erstel­lung mechatro­nischer Systeme. Darüber hinaus werden sie in allgemein­bildenden Fächern wie Mathe­matik und Wirt­schafts- und Sozial­kunde unter­richtet. Diese breit gefächerte Aus­bildung ermög­licht es den Auszu­bildenden, umfassende Kennt­nisse und Fähig­keiten zu erwer­ben, die sie auf eine erfolg­reiche Karriere in der Mecha­tronik vorbe­reiten.

 

 

Welche Voraussetzungen sollte man für den Beruf Mechatroniker/in mitbringen?

 

Die Betriebe, die überwiegend Aus­bildungs­anfänger/innen mit mitt­lerem Bildungs­abschluss ein­stellen, legen Wert auf bestimmte Voraus­setzungen für den Zugang zur Aus­bildung. Ein Mindest­alter von 16 Jahren wird teil­weise voraus­gesetzt, um die nötige Reife und Ver­ant­wortungs­bewusst­sein zu gewähr­leisten. Darüber hinaus sind ver­tiefte Kennt­nisse in bestimmten Schul­fächern von großer Bedeu­tung für eine erfolg­reiche Aus­bildung. Ins­besondere Mathematik­kennt­nisse und ein gutes Zahlen­ver­ständ­nis sind unab­ding­bar, da Auszu­bildende bei­spiels­weise Messun­gen vor­nehmen oder techni­sche Pläne lesen müssen. Auch Informatik­kennt­nisse sind äußerst nütz­lich, da zukünf­tige Mecha­troniker/innen informa­tions­tech­nische Systeme instal­lieren, konfigu­rieren und program­mieren müssen. Zudem spielt das Wissen aus dem Physik­unter­richt eine wichtige Rolle, um die Grund­lagen der Elektro- und Steuerungs­technik zu ver­stehen. Angehende Mecha­troniker/innen lernen während der Aus­bildung außer­dem, Bauteile aus Metall und Kunst­stoff anzu­fertigen. Hier­bei ist hand­werk­liches Geschick, zum Bei­spiel beim Spanen, Trennen und Umformen, uner­läss­lich. Wer bereits Kennt­nisse aus dem Bereich Werken und Technik besitzt, hat einen Vor­teil. Zudem sind Erfahrun­gen im tech­nischen Zeichnen von Nutzen, um Schalt- und Ver­kabelungs­pläne zu ver­stehen. Neben Fach­kennt­nissen sind auch ver­schie­dene Fähig­keiten wichtig, um in diesem Berufs­feld erfolg­reich zu sein. Dazu gehören unter anderem numerisches Denken, figural-räum­liches Denken, Merk­fähig­keit, Finger­geschick, Hand­geschick, Auge-Hand-Koordina­tion, hand­werk­liches Geschick, tech­nisches Ver­ständ­nis, Befähi­gung zum Planen und Organi­sieren sowie Rechen­fertig­keiten. Mit diesen Voraus­setzungen stehen die Chancen gut, eine erfolg­reiche Aus­bildung als Mecha­troniker/in zu absol­vieren.

 

 

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten sich für Mechatroniker/innen?

 

Um beruflich erfolgreich zu sein und mit den neuesten Ent­wick­lungen Schritt zu halten, ist es wichtig, sich regel­mäßig weiter­zubilden. Eine Mög­lich­keit dazu bietet die Anpassungs­weiter­bildung, bei der man sein beruf­liches Wissen auf dem aktuel­len Stand hält und an neue Ent­wick­lungen anpasst. Dies kann beson­ders in den Bereichen Mecha­tronik, Robotik, SPS-Technik sowie Mess-, Steuerungs- und Regelungs­technik von Bedeutung sein. Ein auf­kommender Trend ist zudem der Ein­satz von Augmented-Reality-Anwen­dungen bei War­tung und Repara­tur, was für Mecha­troniker/innen ein wich­tiges Weiter­bildungs­thema werden könnte.

 

Für diejenigen, die beruf­lich voran­kommen möchten und eine Führungs­position anstreben, bietet sich die Auf­stiegs­weiter­bildung an. Hier­bei besteht bei­spiels­weise die Mög­lich­keit, als Industrie­meister/in der Fach­richtung Mecha­tronik geprüft zu werden oder eine Weiter­bildung als Techniker/in der Fach­richtung Maschinen­technik zu absol­vieren.

 

Wer noch größere Berufs- und Karriere­chancen wahr­nehmen möchte, sollte auch ein Studium in Betracht ziehen. Ein Bachelor­abschluss im Studien­fach Mecha­tronik oder Maschinen­bau eröff­net weitere Mög­lich­keiten. Es ist sogar unter bestimmten Voraus­setzungen mög­lich, ohne schulische Hoch­schul­zugangs­berechti­gung ein Studium aufzu­nehmen. Egal ob Anpassungs­weiter­bildung, Auf­stiegs­weiter­bildung oder ein Studium – kontinuier­liche Weiter­ent­wick­lung ist uner­läss­lich für eine erfolg­reiche Karriere in diesem Bereich.